Alltägliches

Statistik

Problematisch ist, dass, obwohl alle Medien offenbar auf die gleichen Quellen zugreifen, jeder andere Zahlen veröffentlicht. Der eine gibt die Zuwachsraten in Prozent an, der andere in absoluten Zahlen, der dritte die Verdoppelungsraten. Was komplett fehlt in den Aufstellungen: wieviele Menschen getestet wurden (manche mehrfach), wie gross die Gesamtbevölkerung ist. Was sagt es aus, wenn 1000 Infizierte gezählt, aber nur 1500 Test gemacht wurden, bei einer Bevölkerungsgrösse von 1 Mio oder 100 Mio Menschen?

Deutschland Sommer 2018


Das Bild sagt alles.
Berlin.
Deutsche Nationalmannschaft, gesponsert von Samsung, zu dem Zeitpunkt bei der WM schon ausgeschieden, einer der abgebildeten Spieler war gar nicht im Aufgebot.
Berliner Schloss, Stahlbetonbau mit einer Neo-Neobarock Fassade, aber nur da wo es passt. Da, wo die Ursprungsfassade nicht gefiel, wird einfach irgendwas anderes gebaut, irgendwas monumentales. Was nicht passt, wird passend gemacht.

The Interview – Perfektes Marketing

Kommentar zum Artikel Cyberkrieg mit Popcorn aus DIE ZEIT Nº 53/2014, 23. Dezember 2014

Sorry, auch auf die Gefahr hin, dass ich falsch liege, aber besser kann man einen Film doch gar nicht vermarkten.
Erst Hackerangriffe, die Interna ans Licht bringen, dann Drohungen, sollte der Film „The Interview“ gezeigt werden, schlimme Aktionen stattfänden, zuletzt die Absage einer Ausstrahlung aus Angst – und alle spielen mit: CIA, Obama etc. – und schliesslich soll er doch gezeigt werden. Eine bessere Vermarktung kann es doch kaum geben. Das Spektakel ist perfekt inszeniert. Vielleicht ist dieser Film auch nur ein Film im Film. Keine Ahnung. Wer weiss, was da noch stimmt?

Endlich

Kommentar zum Artikel auf SpiegelOnline Kommentar zum Wärmedämmungsbeschluss: Asozialer Wohnungsbau und Zeit.de Regierung setzt auf Wärmedämmung

Der Klimaschutz in Ehren.
Die grundlegende Frage ist tatsächlich, wem nützt welche Massnahme am meisten, den Herstellern, den Mietern oder der Umwelt? Dadurch, dass die Industrie offenbar bedenkliche (vermutlich kostengünstigere) Substanzen verbauen darf, gehe ich davon aus, dass der wesentlich höhere Gewinn auf Seiten der Hersteller ist.
Der Pakt zwischen Lobbyisten und Regierungen wird offenbar: die Wirtschaft in den Bereichen wird angekurbelt, Arbeitsplätze geschaffen – wenn auch teilweise die Produktionen nicht mehr in Deutschland und die Baukolonnen aus Osteuropa sind. Immer wird mit Energie, Wirtschaft und Arbeitsplätzen argumentiert. Die Wirklichkeit sieht anders aus.

Jeder kennt die Geschichte von der Energiesparlampe. Spart zwar Strom, aber…Entsorgung? Sondermüll! Farbspektrum? Gesundheitsgefährdend!

Wo ist da die Gesamtbilanz? Die fehlt genauso bei Energiesparmassnahmen im Hausbau. Was ist der Aufwand eines Produkts in der Herstellung (Energie, Transport, Einbau etc.), welche Lebensdauer hat es und wie wird man es wieder los. Interessiert keinen. Immer schnellschnell etwas beschliessen.

Erstmal 30 cm Dämmung drauf. Oh, die Fenster sind auch nicht mehr so gut drauf. Egal. Werden sie halt auch ausgetauscht. Wer will schon mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung zu tun haben, aber die benötigt man dann auch. Ach, kann man in das Gebäude gar nicht mehr einbauen, weil es keine entsprechenden Schächte gibt. Pech gehabt. Gibt’s halt Schimmel.

Dafür gibt es unabhängige Energieberater oder Bauphysiker, die leider meistens aus Kostengründen übergangen werden. Die können die energetische Ausgangsposition eines Gebäudes, die möglichen Massnahmen und die Ziele beurteilen. Nur werden die niemandem garantieren, welche Massnahme, wieviel Energie, sprich Geld, spart.

A most wanted man

An anderer Stelle habe ich mich bereits über das Synchronisieren von Spielfilmen ausgelassen. Aber bei „A most wanted man“ weiss man nicht mehr, wer einem eigentlich mehr leid tun soll. Die amerikanischen (Haupt-) Darsteller oder die europäischen (Neben-) Darsteller, die englischsprechende Deutsche, Deutschtürken oder Deutscharaber spielen. Mir fällt es total schwer den Film zu beurteilen vor diesem Hintergrund. Allerdings gibt es dafür sicher kompetentere Leute. Es hat auch irgendwie etwas skurriles, alle sprechen Englischem Hamburg. Und spätestens beidem Gespräch zwischen Deutschen und Amerikanern hat es dann auch nicht mehr gepasst. Ich bin ja bekanntlich gegen Synchronisation, aber so etwas ist eigentlich noch perverser. Jetzt spiele ich sogar mit dem Gedanken, mir die deutsche Version von dem Film anzugucken. Wie das dann wohl aussieht, wenn die Deutschen sich selbst synchronisieren?

Inglourious Tatort ist ein Tatort ist ein Tatort

Es war jedenfalls einen Versuch Wert die Geschichte anders zu erzählen. Allerdings erreicht man mit der Postproduktion und der Musik auch nicht das ein Tatort ein Tatort ist und bleibt. Die gecrossten Farben (die auch bei vielen anderen Tatortproduktionen eher schlecht auffallen), die tarantinoesken Comicverfremdungen, die Kapitelstruktur, der Vorspann, das Lars von Trier Zitat, die Verlinkung mit Shakespeare (u. a. sind am Ende alle tot) und vieles mehr, brechen zwar deutlich mit der Tatortsehgewohnheit, sind aber nur Bruchstücke, weil en Gros die visuelle Erzählstruktur nicht konsistent war. Wenn schon, dann richtig, dann alles überzeichnen. Es war stellenweise ein bisschen zu viel von Vielem.
Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was hätte man ändern können. Breitbandformat wäre auch so ein Stilmittel gewesen, was das Ganze noch weiter verfremdet hätte. Nichts gegen die Schauspieler, aber weder der Psychopath noch der Kommissar haben mich überzeugt, die Bosco Klicke fand ich noch am besten – leider alle (früh) umgebracht.

Das Problem ist doch ein ganz anderes. Es gibt einfach viel zu viele Tatorte. Mir kommt vor, dass jede Woche einer kommt. Jeder Tatort will seine besondere Identität haben. Mehr als die Hälfte ist aber leider grottenlangweilig. Nur ist es kein Ausweg einen Film mit 1000 Zitaten vollzuklatschen. Dann doch besser den Meister höchstpersönlich engagieren für einen Tatort.

So ein Blödsinn

Kommentar zu dem Artikel von Thomas Jocher Wohnen muss teurer werden in der Süddeutschen.

Im Grundsatz ist die Analyse zwar nicht falsch, allerdings ist der Wohnungsbau für den Endverbraucher trotz allem viel zu teuer oder er bekommt für sein einfach Geld zu wenig.
Wenn ich für eine Wohnung z. B. € 7000,- pro Quadratmeter ausgeben würde, würde ich auch als erstes die 2.50 m Raumhöhe in Frage stellen und dann möchte ich auch maximalen Wärme- und Schallschutz und eine gute Qualität in der Ausführung und der Materialien auch im ökologischen Sinn haben. Faktisch erhalte für mein Geld allerdings nur die Minimalstanforderungen und die Differenz steckt sich der Investor in die Tasche. So lange er Käufer findet, wird er auch nichts an der Herangehensweise ändern. Leider sind die Käufer oft auch nicht die Nutzer, sehen die Investition als Altersvorsorge, vermieten die Wohnung, denken also genauso kurzfristig wie der Investor und haben daher kein grosses Interesse mehr zu fordern. Mehr fordern hiesse auch nicht das zu kaufen, was angeboten wird, sondern es selbst in die Hand nehmen, eventuell eine Baugruppe gründen. Und das ist mit viel Aufwand, Zeit und Nerven verbunden, was nur wenige auf sich nehmen wollen. Leider.