SPI – Frühstück in der Parklücke

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Irgendwann wurde das Hirngespinst geboren. Die Versuchsanordnung lautete: Frühstück in einer Parklücke auf der Kö. Am besten Samstags, wenn richtig viel los ist. Der Ansatz war zunächst, eine Parklücke mittels Parkuhr zu mieten. Dazu muss man wissen, die Parkplätze auf der Düsseldorfer Kö sind samstags besonders heissbegehrt, weil die ganzen Edelprollos ihre Tussis in Edelkuschen ausfahren und diese auch auf der Kö parken wollen um die Karren anderen Prollos vorzuführen. So nach dem Motto meine Schwanzprothese ist aber grösser. Da war schonmal Ärger vorprogrammiert. Das Ganze sollte einen performativen Charakter bekommen. Ein Happening eben. Die Tafel sollte wie ein barockes Stillleben mit den üblichen Anspielungen ausgestattet sein, die Gäste hatten entsprechende Kostüme zu tragen. Die Aktion wurde gedanklich immer grösser, so dass die Anzahl der Teilnehmer auch immer grösser wurde. Irgendwann brauchte man für dieses Setting auch entsprechendes Personal, Security, Diener und eine Kapelle für den adäquaten musikalischen Rahmen. Selbstverständlich sollte ein Fernsehteam mit mehreren Kameras alles festhalten.

Leider wurde der Wahn immer grösser, und so entfernte man sich immer mehr von der Möglichkeit einer realen Umsetzung. Es mussten erst einige Jahre vergehen und das „Projekt“ stutzte sich von selbst auf ein realistisches Mass zusammen. Aber es fand schliesslich statt, nicht Samstag, sondern Sonntags. Die Eskalation blieb also aus, die promenierenden Leute erfreuten sich des Anblicks, beglückwünschten uns für die Idee und blieben teilweise für ein Getränk, sogar die Ordnungshüter verhielten ruhig. Am Ende gelangten wir zufällig in die Westdeutsche Zeitung, weil zufällig Journalisten im Sommerloch das Thema Picknick in der Stadt entdeckten. Es war ein grosser Spass. Das einzige was ärgerlich war, die Aktion wurde kaum dokumentiert und ich weiss nur noch soviel: es war im Sommer 2001.

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1 Response

  1. Nee, nee, nee
    Ich hatte das schon ganz vergessen und wusste gar nicht mehr, dass wir es in die Zeitung gebracht haben. Das muss ein wahrhaft grosses Sommerloch in der Lokalpresse gewesen sein ….
    ja, ja, ja

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