Alltägliches

So what?

Kommentar zur Spiegelkolumne von Georg Diez Moderne Flughäfen: Im totalitären Luxus-Zoo

Dafür dass Herr Diez angeblich kaum diese internationalen Riesenflughäfen bereist, kennt er sich besonders gut aus. Ich fragte mich nur, ob er jemals in letzter Zeit seine Wohnung verlassen und sich die Innenstädte und/oder Shoppingmalls angeschaut hat oder ob er auch schon aufgeschreckt ist als die ersten Supermärkte in Deutschland in den 1950er Jahren aufgetaucht sind und sukzessive die Milchhändler, Obst-und Gemüseläden sowie Kolonialwarenhändler verdrängt haben.
Sehen die Fussgängerzonen in deutschen Städten nicht alle gleich aus? Gut, zum Teil ist das der Kriegszerstörung und dem schnellen Wiederaufbau geschuldet. Aber da sind doch überall die gleichen Geschäfte. Ich kann mich noch erinnern, dass ich mich damals freute als endlich ein H+M in meiner Stadt eröffnete, obwohl ich auch schnell merkte, die Klamotten gefallen mir gar nicht. Heute findet man keinen anderen Laden mehr und ich wünsche mir alle H+M weg.

Dass man auf Flughäfen geschmacklich gleichgeschaltet ist, so what?

Bewerbungsprozedere

Wie muss man das eigentlich verstehen, wenn man sich auf Stellenangebote bewirbt, sogar teilweise zu Vorstellungsgesprächen anreist und keinerlei Rückmeldung, weder so noch so, bekommt?
Hat man sich da einfach erdreistet, sich auf eine Stelle zu bewerben für die man gar nicht in Frage kommt und versteht es sich von selbst, dass man keine Antwort erwarten kann? Oder hatte man nur Pech, dass man an die totalen Hinterwäldler geraten ist, die keine Ahnung von halbwegs normalen Umgangsformen haben?
Muss man dann, wenn zwei Monate später exakt die gleiche Stellenanzeige wieder veröffentlicht wird, das als Absageschreiben werten, so nach dem Motto, wir sind total verpeilt und unprofessionell, haben überhaupt keine Ahnung und Struktur, sind total überfordert und Eier haben wir sowieso nicht, Dir eine Absage zuschreiben. Und jetzt ist ja schon wieder soviel Zeit vergangen, da hast Du wahrscheinlich schon längst einen anderen Job.

Zur Binnen „I“ Diskussion

Liebe Hunde und Hündinnen, liebe Kater und Katzen, liebe Menschen und Menschinnen, liebe Männer und Männinnen, liebe Bäume und Bäuminnen, liebe Blumeriche und Blumen, liebe Mäuseriche und Mäuse, liebe Vögel und Vögelinnen etc.
Es ist eh nur eine Frage der Zeit, bis sich sprachlich alles neutralisiert. Fremdsprachlern fällt es auch schwer die dreigeschlechtliche Deklination korrekt anzuwenden. Und jetzt auch noch alles so voll gender noch obendrauf. Warum nicht direkt alles unnötige weglassen?

Das Problem ist ein ganz anderes

Kommentar zum Zeitartikel Raucher muss Düsseldorfer Mietwohnung räumen

Zugegeben, es ist hart, A. auf die Strasse zu setzen. Keine Ahnung, warum das derart eskalieren musste. Wie viel Zigaretten pro Tag muss man rauchen, dass man mit dem lüften nicht mehr nachkommt und der Qualm über das Treppenhaus oder Fenster die Nachbarn belästigt? 20, 50, 100, 200?
Ich sehe aber eher ein ganz anderes Problem, und das geht weit über die direkte Belästigung hinaus. Im Grunde werden Wohnräume u.a. durch Zigarettenrauch so stark kontaminiert, dass diese unvermietbar werden. Glatte Fussböden können gereinigt, Teppiche ausgewechselt werden. Aber bei den Wänden hört der Spass auf. Zwar können Tapeten auch noch abgekratzt werden, allerdings dringt der Qualm bis in den Putz, der im Wohnungsbau hoffentlich meistens auf den Wänden sitzt. Der Putz hat wiederum u.a. die Aufgabe Luftfeuchtigkeit aufzunehmen und Kondensat, Schimmelbildung etc. zu verhindern und damit für ein angenehmes Raumklima zu sorgen. Daher ist es in dem Zusammenhang auch zu kurz gedacht, eine Sperrgrundierung auf die Wand aufzutragen. Die hilft zwar das „Rauchausatmen“ der Wand zu verhindern, raubt dem Putz aber seine raumklimatische Funktion.
Menschen, die in alten Häusern wohnen, werden dieses Phänomen vermutlich kennen, wenn sie aus dem Urlaub zurückkommen und in der Zwischenzeit nicht gelüftet haben. Es ist nicht nur stickig in den Räumen, sondern man könnte fast sagen, dass die Wände transpiriert haben.