Kran Soziologie

Vor kurzem hatte ich die Idee eine Fotoserie über Kranpaare zu machen. Auslöser war die im Umkreis von 500 Meter stetig zunehmende Bautätigkeit und dadurch zunehmende Population von Kränen, die mittlerweile die Zahl 20 schon weit überschritten hat. Ich dachte, ich könnte ein paar schöne Bilder schiessen und eine Art Choreographie wie beim Ballett dokumentieren.
krane.jpg

Der Eine Haken hoch, Drehung weg vom Anderen. Der Andere Katze raus, Drehung zum Einen, Haken runter. Der Eine Katze rein, Haken runter, Last ab. Der Andere Last drauf, Haken hoch, Katze rein, Drehung vom Anderen weg. Der Eine Haken hoch, Drehung zum Anderen, Katze raus, wartet. Der Andere Haken runter, Last ab, Haken wieder hoch, Drehung zum Einen. Und so weiter. Das ist der eine Aspekt. Grossbaustelle mit mehreren Kränen und die Beziehung zueinander also quasi so was wie Familie. Der andere Aspekt ist mir erst später aufgefallen.

Natürlich übernehmen die Kräne hier genauso wenig den aktiven Part wie beim ersten Aspekt, da die Bautätigkeit von anderen gesteuert wird. Vergisst man das mal für einen Moment, ist es weiterhin  interessant zu beobachten, wie kurz ein Kran alleine bleibt. Schnell wird eine Baustelle in der Nähe eröffnet und der alleinstehende Kran bekommt Gesellschaft. So entstehen lauter neue blind-date mässige Paare. Fast wie im echten Leben.

Schreibe einen Kommentar