
Wien
Das Trojanische Pferd

Robinson Crusoe

Ehrlich gesagt hatte ich früher nie das Buch gelesen und hatte nur die kryptische Ahnung von lange allein auf einer Insel in der Karibik, irgendwann taucht Freitag auf, wird gerettet.
Das Stück im Burgtheater hat mir eigentlich sehr gefallen und war der Auslöser mir das Buch reinzupfeifen. Wie so oft, war die Enttäuschung über das Stück im Nachhinein gross. Was ich erst im Nachspann des Buches erfuhr, war bis 1900 also knapp 300 Jahre eine abgespeckte und in wesentlichen Teilen veränderte Kinderversion (pädagogisch wertvoll) im Umlauf und scheint die Urfassung bis heute verdrängt zu haben, was sich wohl auch in der Inszenierung des Burgtheaters niedergeschlagen hat.
Nichtsdestotrotz sind beide Versionen sehr zu empfehlen. Das Buch habe ich sehr genossen. Vor allem weil es Einblicke in das Leben und Reisen vor 400 Jahren gibt. Planst Du eine Seereise über den Atlantik kann alles passieren: du hat keinen Wind, falschen Wind, so dass Du nicht wegkommst. Du kenterst oder wirst überfallen und versklavt oder du wirst getötet. Du must die Besatzung eines anderen Schiffes retten, was deine Reise auch verzögert. Du verlierst den Kurs und geisterst erstmal wieder etwas durch die Gegend. Die Sachen passieren einfach und kein Mensch kriegt es mit, ist aber auch nicht verwundert, wenn Du erst zwei Jahre später als geplant wieder auftauchst. Zeit spielt keine Rolle. Musst Du halt 5 Monate warten bis die Karawane loszieht. Oh, Wintereinbruch, egal, Warte nochmal 6 Monate. Auch wenn Du eventuell die Möglichkeit hattest zwischendurch Briefe zu schreiben, ist nicht sicher, ob sie ankommen, weil denen schliesslich das Gleiche widerfahren kann. Kein Mobiltelefon, kein GPS, kein Geldautomat, kein Blog, keine Liveübertragung, kein Publikum, was Dich erlöst. Nichts.
Ganz zu schweigen von den anderen Themen wie Vater vs. Sohn, Religion + Zivilisation + Sozialisation vs.“Wildheit“, Humanitas etc.
Wien bleibt…
Nägeli revisited?
TO WIEN OR NOT TO WIEN
BUHO VERDE VIENNA
F E U E R ! ! !
Flashmob im Hofer (Aldi)
Es war ein Spektakel. Wir gingen, wie gewohnt, Samstag nachmittag zu Hofer in unserer Nähe um unseren Wocheneinkauf zu erledigen und wunderten uns nicht schlecht, was da vor sich ging. Der Laden war gerammelt voll. Uns erschloss nicht sofort, was passiert war. Es sah wirklich so aus, als ob die was zu verschenken hätten.

Man erkennt vielleicht auf dem Foto links oben diese kleinen roten Schildchen auf den Preisschildern. Die waren der Grund für die Völkerwanderung. Das standen Preise von unter zehn Cent für unter anderem Gemüse. Auf Grund der Wohngegend gehen dort auch Türken einkaufen. Die haben noch ihre Kumpels angerufen und so strömten immer mehr in den Laden und kauften in kürzester Zeit den Laden leer.

Sie waren alle voll fröhlich so billige Lebensmittel zu bekommen. Ob die alle so grosse Familien oder Kühltruhen haben, sei dahin gestellt. Es war auf jeden Fall echt sehenswert.

Nationalfeiertag

Zugegeben, das Foto ist ein Paar Jahre alt. Immerhin: es ist in Wien im Staate Österreich im Jahre 2005 aufgenommen. Kommt einem das nicht etwas verwunderlich vor in einem Land, was sich immer wieder auf seine Neutralität beruft, die es de facto nie gab? Ich fand es vor Allem total befremdlich und unheimlich, da ich als Kriegsdienstverweigerer nie etwas mit Militär zu tun hatte und Militärparaden nur aus dem Fernsehen vom Roten Platz oder ähnlichem kannte.
Damals haben die alles Gerät, was zur Verfügung steht, in Bewegung gesetzt und mit den Fahrzeugen die Ringstrasse umrundet. Ein geschlossener Militärcorso von 5,2 Kilometern. Schon beeindruckend. Um das zu schaffen mussten sie aber auch wirklich jedes Gerät wieder auftakeln, aus Scheunen holen und auf Traktoren Panzer aus Pappmaché bauen. Begleitet wurde das Spektakel natürlich von Fliegerstaffeln und Hubschraubern. Was das wirklich sollte, habe ich als Nichtösterreicher nicht verstanden. Es war einfach nur eine beispiellose Umweltverschmutzung und Steuerverschwendung – mehr nicht! Sollte da etwa ein Nationalgefühl gesteigert werden? Wie gesagt. Wir befanden uns in den Nuller Jahren. Ausser in Grossbritanien, Frankreich, den USA, Russland, China und irgendwelchen Schurkenstaaten werden kaum Militärparaden aufgeführt. Also was wollte man damit bezwecken in einem Land mit acht Millionen Einwohnern? Etwa zu den genannten Staaten in keine Ahnung welcher Form aufschliessen? Hat da jemand vergessen, dass das Thema Grossmacht für Österreich mit dem Ende des Ersten Weltkrieges passé war?






