Synchronstimmen – warum?

Neulich war bei SPON ein Bericht über die legendären deutschen Synchronstimmen der meisstens amerikanischen Schauspieler.
Ich habe mich schon länger gefragt, was passiert, wenn eine Stimme zwei Schauspieler synchronisiert und beide im gleichen Film auftreten. Ist ja durchaus möglich. Dann gibt es ja viele Filme, die nicht synchronisierbar sind, weil die Multilingualität, der Dialekt oder der Wortwitz verloren gingen. Mittlerweile hat man sich sowieso dermassen an die deutschen Stimmen gewöhnt, dass man fast geschockt ist, wenn man die Originalstimmen hört. Pervertiert wird das Ganze, wenn ich „ärmeren“ Ländern eine Stimme alle Rollen spricht. Das ist dann schon fast wie ein bebildertes Hörspiel.
Geht dadurch nicht etwas ganz Essenzielles, seine sprachliche und kulturelle Identität verloren? Ähnelt der Film dann nicht nur noch einem verschwommenen Bild?
Letztes Jahr sah ich die von Tarantino gemachte Episode von „4 Rooms“ in Original. Ich nahm mir vor, mir zu merken wie sich Bruce Willis in Echt anhört. Man kennt ja fast nur die blecherne deutsche Synchronstimme. Habe ich natürlich vergessen. Egal. Also schaute ich mir irgendeinen „Die Hard“ Film auszugsweise an – ich kannte bisher nur die deutsche Fassung aus dem Fernsehen. Abgesehen von Bruce’s Stimme war ich vielmehr verwundert darüber, dass die Bösewichter teilweise deutsch (ich glaube mit englischen Akzent) miteinander sprachen. Jetzt mal davon abgesehen, dass die Deutschen oft als Bösewichter herhalten, welche Sprache sprechen sie in der deutschen Fassung? Bayrisch? Sächsisch? Schwäbisch? Friesisch?
Oder was mit „Pulp Fiction“: „Seien Sie kein….“ Quadrat? Ergibt doch überhaupt keinen Sinn.
In anderem Zusammenhang habe ich über den Film Carlos geschrieben. Ohne die Multilingualität des Films, aber auch des Protagonisten, wäre der Film unerträglich.
Es ist ja auch kaum noch möglich im Kino die Filme im Original (mit Untertiteln) zu sehen. Es wäre nicht schlecht, wenn das öffentlich-rechtliche Fernsehen, von mir aus, nach 22 Uhr Filme in OmU zeigt. Damit würde es seinem Bildungsauftrag auch ganz gut nachkommen. Ich bilde mir ein, dass es früher möglich war über Zweikanalton auf die Originalsprache umzuschalten. Technisch sollte es jedenfalls kein Problem sein.
Warum haben die Niederländer z. B. weniger Probleme mit Fremdsprachen. Nicht nur, weil sie eine Minderheitensprache (bezogen auf Spanisch, Englisch, Französisch) sprechen, sondern, weil im niederländischen Fernsehen alles in OmU läuft selbst amerikanische Talkshows.
Dazu kommt, dass der Sprachunterricht in der Schule meistens eine Sprache aus der Konserve lehrt. Wenn man seine Kenntnisse anwenden will, versteht man oft nur Bahnhof, weil der Mensch auf der Strasse eine komplett andere Sprache spricht als der Sprachlehrer. Auch wenn ich nur wenig Französisch beherrsche, schaue ich mir gerne manche Spielfilme auf TV 5, die deutsche Untertitel (warum auch immer?) haben, an. Es macht auch einfach mehr Spass.

Schadensersatz für Zivildienstleistende

Hat sich schon mal Jemand überlegt, ob man nicht für den zwangsweise absolvierten Zivildienst, der aus reiner Schikane zu meiner Zeit auch noch ca. 30 % länger war als der Wehrdienst, vom Staat Schadensersatz für das, ich will nicht sagen vergeudete, aber dennoch verlorene Jahr einzufordern.

Architekten als Steigbügelhalter der Immobilienbranche

Das wird ja immer besser. Jetzt gibt es in Wien einen Architekturwettbewerb zum Thema Zukunft in Wien und weder Stadt noch Hochschulinstitute für Städtebau und Raumplanung oder Geographie sind beteiligt. Klar, wenn es um Visionen geht, ist es mit einer kafkaesken Behörden auch schwierig etwas zu entwickeln.
Aber was motiviert einen Bauträger, einen solchen Wettbewerb quasi im stillen Kämmerlein mit einem Preisgeld von € 20.000,- (inkl. USt = auf Österreich bezogen knapp € 16.700,- netto) auszuloben. Das ist doch offensichtlich. Die wollen wissen, wie sie sich in Zukunft auch weiterhin die Taschen vollstopfen können und ziehen dabei das Kleid der visionären Verschleierung an. Und alle beteiligten Architekten oder Planer sei es als Möchtegern-Visionäre oder Jury glauben, dass sie, wenn sie schön artig sind, auch mit einem Projekt in naher Zukunft belohnt werden. Deswegen nehmen sie auch gerne in Kauf für fast umsonst Ideen zu liefern.

In Wirklichkeit können die sich den Wettbewerb doch sparen. Was in Wien wichtig wird, hat leider nichts mit Taschenvollstopfen zutun. Weil eines der zentralen Themen bezahlbarer Wohnraum in der Stadt ist, und zwar auch in der Innenstadt. Bei der sonst zu erwartenden Gentrifizierung, müsste in fremsprachliche Beschilderung und entsprechende Fremdsprachenkurse für Servicepersonal, Polizei etc. investiert werden. Kein normaler Mensch (Verdiener) wird sich die Stadt noch leisten können. Dazu kommt, dass die Neuwiener gar nicht hier wohnen, weil sie nur ihren Dritt- oder Viertwohnsitz hier haben. Sie kommen einmal im Jahr, kaufen dann eine Edelboutique leer und das war es dann auch schon. Also das Feld wird endgültig den Touristen überlassen, die besonders in der Weihnachtszeit die Stadt fluten.
Die einzige Lösung ist, die Immobilienpreise müssen deutlich runter. Pech für die, die sich jetzt für 5-10000 Euro pro qm eine Bruchbude kaufen – und dass bei Baupreisen von 2-4000 Euro pro qm. Soviel zum Thema Taschenvollstopfen.

Dann muss Wien im Inneren viel grüner werden. Diese Stein- und Asphaltwüste ist für das Mikroklima besonders in den Extremzeiten überaus nachteilig. Es gibt auf Grund der Topographie kaum (Kalt-)luftschneisen und diese können sich kaum durch mangelnde Grünkörper entwickeln. Das würde Luftqualität verbessern und der Schallabsorbtion beitragen. Dabei könnte jeder fünfte PKW-Stellplatz für einen Baum oder bei extrem schmalen Strassen überhaupt eine ganze Seite Stellplätze zu Gunsten von Fuss-, Fahrradweg und Bäumen geopfert werden, was zur Konsequenz hätte, dass dadurch sich zwangsläufig die PKW reduzieren und/oder über weitere Tiefgaragen unter Plätzen nachgedacht werden müsste.

Damit ist der dritte Punkt der Ausbau des Fahrradwegesystem. Es kann nicht sein, dass man die Stadt nicht an allen Stellen durchqueren kann (darf) bzw. sich teilweise in Lebensgefahr begibt, weil die Wiener Autofahrer sich einen Scheiss um andere Verkehrsteilnehmer kümmern. D.h. nicht nur ein paar Linien auf die Strassen malen und Fahrradweg draufschreiben und so tun als ob, sondern ein wirkliches sicheres Gesamtkonzept.

Abschliessend ist festzuhalten, dass es nicht um eine generelle Verbannung des Autoverkehrs aus der Stadt geht. Die grünmotivierten Verkehrskonzepte mit autofreien Innenstädten funktionieren nicht, weil sie nur noch mehr Verkehr erzeugen, da die Routenführung meisstens kompliziert, umständlich und irreführend ist. Da in Wien vor 150 Jahren keine zukunftsfähige Radialvernetzung geschaffen wurde, ist es um so wichtiger die wenigen leistungsfähigen Radialen zu stärken. Daher ist es auch anzustreben, Fussgängerzonen so weit wie möglich zurückbauen, da es wichtig ist, mit dem Auto durch und in die Stadt fahren zu können. Die Fussgängerzonen führen u.a. dazu, dass vor allem Touristen aber auch Einheimische irgendwann glauben, alles sei autofrei, und man könnte mit seinem fotografierenden Brett-vor-dem-Kopf ohne zu gucken überall langlaufen. Wenn man die totale Fussgängerzone will, sollte man darüber nachdenken, ob man nicht einen Zaun aufstellen und Eintritt verlangen möchte. Womit wir beim Disneyland sind. Auch ein zukunftfähiges Konzept für eine Stadt, kann man sich in Venedig anschauen. Wer es mag…

Fortuna wird weiter absteigen – Bayern will die Weltherrschaft!

Leider bin ich mittlerweile äusserst pessimistisch. Dieses Jahr ist eine vollkommene Katastrophe. Schon in der Rückrunde der Aufstiegssaison offenbarten sich bei F95 vor allem mentale Schwächen. Am Ende war es überhaupt ein Zittern in die Relegation zu gelangen. Das zeigte sich vor allem im letzten Spiel gegen MSV. Ganz wenig fehlte und es wäre anders ausgegangen. Genauso wie letzte Saison, nur mit anderen Vorzeichen.
Wenn man das heute erwähnt, heisst es, wieso, wir sind doch aufgestiegen und haben die ersten 5 Spiele keine Tore kassiert und insgesamt eine sehr gute Hinrunde gespielt. Die Mannschaft ist quasi im Blindflug immer höher gestiegen.
Früher ging sie aus 6 Anfangsschlappen noch gestärkt hervor. Sie kam aber damals ursprünglich von unten – auch die Spieler – und hatte noch eine andere Mentalität. Die Spieler waren auch nicht abgelenkt durch Wechselgerüchte, kein Verein war interessiert an gepimpten Drittligaspielern. Danach fing die erste wirkliche Krise mit dem Pokalaus im letzten Winter an. Keiner wollte es wahrhaben, dass das Höhenruder verstellt war, Keiner wollte oder konnte etwas unternehmen. Der Wegfall von Langeneke, der letzte Chef auf dem Platz, war nicht zu kompensieren.
Mittlerweile sind die Hälfte der Spieler schon mental in Brasilien unterwegs. Krasser kann der Gegensatz doch gar nicht sein.
Was könnte helfen? Trainerwechsel? Vielleicht. Aber auch nur vielleicht. Aber wer würde es machen und wirklich bringen? Für mich kommen nur so Typen wie Felix Magath in Frage, die mit dem Maschinengewehr auf dem Trainigsplatz stehen und jeden erschiessen, dem der Ball verspringt. Solche Typen und Methoden gehen natürlich gar nicht.

Wenn es lizenzmässig möglich wäre, mein Vorschlag: 2. und 1. Mannschaft inkl. Trainer tauschen. Die erste könnte sich dadurch mit vermeintlich noch schwächeren Gegnern wieder aufbauen. Wenn das nicht klappt, weiss man zumindest, dass die Spieler total unbrauchbar sind. Die 2. scheint einigermassen eingespielt zu sein. Auf der Bank dürften dann natürlich die Hoffnungsträger aus der dann 2. Mannschaft Platz nehmen.
Ich weiss überhaupt nicht, was dieses Gerede immer soll, man müsse sie jungen Spieler langsam heranführen. Ich dachte immer, die spielen alle Fussball. Und die Grossen machen irgendwas, aber das ist kein Fussball mehr.

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Abgesehen davon, sollte man sich überlegen, ob es überhaupt erstrebenswert ist in der 1. Bayernliga zu spielen. So wie das aussieht, wird FC Bayern die nächsten 100 Jahre Meister und die BL seine Trainingsrunde für die Welt- und Europaherrschaft. Gegner werden gezielt durch Transfers destabilisiert.
Wenn das wirklich die Strategie war, was der Klopp in der PR behauptete, dass die 70 Minuten nur hohe Bälle spielen und dann durch zwei Wechsel einen vollkommenen Systemwechsel vollzogen haben und der Pep noch viel Zeit braucht, dann will ich nicht wissen, wer die noch aufhalten will und kann. Mal eben ein, zwei Wechsel und es spielt eine völlig andere Mannschaft.
Im Endeffekt wird FC Bayern die multinationale Nationalmannschaft in der Welt- und Europaliga. Ausser BVB, S04 und B04, die teilweise von dubiosen Konzernen [Chemie, Gas (lupenreine Demokraten)] gesponsort werden, spielen alle mehr oder weniger gegen den Abstieg.
Dabei bin ich mir mittlerweile ziemlich sicher. 14 Mannschaften können absteigen. Siehe z.B. Werder, HSV, VFB. Grosse Namen. Vor ein paar Jahren war Hertha kurz davor Meister zu werden, was kam danach? Kommen die mal in einen Strudel, kann es jeden treffen. Vor allem, wenn man Abstiegskampf nicht kennt und keine 100 Mio auf dem Konto hat.

Also die Zukunft ist die Bunte Liga oder wie die auch immer heute heisst.

Zum Glück gibt es die Kirchensteuer

Kommentar zu dem Zeit Artikel „Bischof Tebartz-van Elst verteidigt sich gegen „Protzbau“-Kritik“

Zumindest können die aufatmen, die aus der Kirche ausgetreten sind oder ihr noch nie angehörten. Ist sowieso ein interessanter Gedanke, dass man quasi für Seelsorge und Glaubensausübung zahlen muss und zwar jeden Monat nicht gerade wenig. Hört sich nicht sehr christlich an.
Vermutlich sind die Kosten für Bau, Umbau und denkmalpflegerische Massnahmen sogar in Ordnung.
Egal. 31 Millionen in einer verhältnismässig kleinen Diozese sind einfach nicht vermittelbar. Wieviele Kindergärten, wieviele Obdachlosenhäuser oder andere karitative Einrichtungen können unterhalten werden etc, ja sogar gebaut werden. Was ist eigentlich die Aufgabe von Kirche, wenn sie schon unglaublich viel Geld jährlich an die Hand bekommt?
Wenn ich der Priester des fliegenden Spaghettimosters bin, könnte ich von meinen Jüngern auch Steuern staatlich eintreiben lassen?

D-B-D-D-H-K-P

Kommentar zu dem Zeit Artikel von Anton Pelinka “ So sehen Sieger aus“

Das ist ja wohl nicht Ihr Ernst auf Abnutzungseffekt zu setzen. Das ist ja, wie Sie selbst sagen, nur eine kurzfristige Lösung, wenn überhaupt. Österreich hat ein grosses Problem. 30 Prozent wählen rechts, sind rechts, ein paar davon vielleicht verführt worden oder einfach nur dumm.
Das rechte Potenzial ist da, weil es bei der Schulbildung katastrophale Löcher gibt und die sind jetzt in den Köpfen der Menschen bzw. mit brauner Scheisse gefüllt.

 

Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient

Kommentar zu dem ZEIT Artikel von Joachim Riedl „Modell Rot-Blau“

Ohne dem Autor zu nahe treten zu wollen, aber so einen Blödsinn kann sich nur ein Österreicher ausdenken.
Es ist eine Schande, dass in einem europäischen Land mit einer der geringsten Arbeitslosigkeitsraten, vergleichbar wenig Migranten (ausser denen, die vor 100 Jahren aus dem Habsburgerreich kamen) relativ grossem Wohlstand, guten Sozialleistungen und einer Hauptstadt mit der grössten Lebensqualität weltweit mit einer klar ausländerfeindlichen, ausgrenzenden, latent rechtsradikalen Politik zusammenaddiert 30 Prozent der Wählerstimmen vereinigt. Das heisst im Umkehrschluss, dass rechte Positionen in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind.
Allerdings hat Riedl damit recht, dass Strache in 5-10 Jahren zum Führer, ähem Kanzler, gewählt wird, wenn sich nicht radikal etwas ändert.
Mir hat mal ein Österreicher gesagt, wie es mit dem Geschichtsbewusstsein seiner Landsleute läuft. Sie wären das erste Opfer der Deutschen gewesen. Wenn man sagte, ihr habt aber mitgemacht, hiesse es, ja, aber wir wären ja nicht so schlimmm gewesen. Wenn man dann sagte, neenee, ihr wärt aber auch sehr schlimm gewesen, hiesse es, ach, reden wir nicht mehr davon, ist schon so lange her. Das sagt einfach alles. Österreich hat sich geschickt aus einer Kriegsschuld heraus verhandelt, allen Altnazis Unterschlupf gewährt und tut immer noch so als sei es neutral und die EU gäbe es nicht.

Es ist kein Wunder, dass Strache immer wieder mit Plakaten herumpöbeln kann, die normalerweise als Tatbestand der Volksverhetzung  ein Fall für den Staatsanwalt sind. Es ist einfach unerträglich, wie reaktionslos das immer wieder hingenommen wird, weil es an Unrechtsbewusstsein mangelt, wegen einer katastrophalen Allgemeinbildung der Gesamtbevölkerung . Dazu hat die Regierung Angst, klare Kante zu zeigen. Ohnehin nicht des Österreichers stärkster Charakterzug.

Ein roter Funktionär sagte am Wahlabend, die Braunen nehme niemand Ernst. Achso?

Stattdessen spielt man wie auf der Titanic weiter Musik bis einem das Wasser bis zum Hals steht.

Immer diese Postkarten

Das ist doch immer das Gleiche mit dem Postkartenschreiben. Irgendwie findet man keine Passenden, dann hat man kaum Zeit welche zu schreiben und dann gibt es in Venedig auch keine Post mehr. Hier also eine kleine Auswahl mit den besten Grüssen. Mein Topscorer ist übrigens das Postkartenhemd. Das wollte ich mir schon letztes Mal kaufen. Bin halt ein schlechter Konsument.
ven_karten