Eine Milliarde Euros für die Flughafenerweiterung ausgegeben und dann so eine usbekische Elektroplanung mit Kabelkanälen Aufputz – und das direkt ZEHN mal!!!
Wahnsinn
IMPOSSIBLE PROJECT
20,- für 8 Bilder!!!
3 Bilder sind vollschrott, 1 ist zu 30%, 2 sind zu 50 %, 2 sind zu 90% ok.
Rechnerisch habe ich 3 richtig gute Bilder. Da kostet dann Eins 6,66.
Klar. Ist ne volle Spalternummer von mir, aber soweit ich mich an die Polaroids von früher erinnere, war die Trefferquote höher.
Ein bisschem mehr Enthusiasmus bitte!!! Ist halt Lifestyle, wenn man aus Spass nochmehr Müll produziert…Zumindest wird man durch das Portemonnaie vorher geläutert.
(Un) Wort des Jahres 2011
Ratingagentur
Nationalfeiertag

Zugegeben, das Foto ist ein Paar Jahre alt. Immerhin: es ist in Wien im Staate Österreich im Jahre 2005 aufgenommen. Kommt einem das nicht etwas verwunderlich vor in einem Land, was sich immer wieder auf seine Neutralität beruft, die es de facto nie gab? Ich fand es vor Allem total befremdlich und unheimlich, da ich als Kriegsdienstverweigerer nie etwas mit Militär zu tun hatte und Militärparaden nur aus dem Fernsehen vom Roten Platz oder ähnlichem kannte.
Damals haben die alles Gerät, was zur Verfügung steht, in Bewegung gesetzt und mit den Fahrzeugen die Ringstrasse umrundet. Ein geschlossener Militärcorso von 5,2 Kilometern. Schon beeindruckend. Um das zu schaffen mussten sie aber auch wirklich jedes Gerät wieder auftakeln, aus Scheunen holen und auf Traktoren Panzer aus Pappmaché bauen. Begleitet wurde das Spektakel natürlich von Fliegerstaffeln und Hubschraubern. Was das wirklich sollte, habe ich als Nichtösterreicher nicht verstanden. Es war einfach nur eine beispiellose Umweltverschmutzung und Steuerverschwendung – mehr nicht! Sollte da etwa ein Nationalgefühl gesteigert werden? Wie gesagt. Wir befanden uns in den Nuller Jahren. Ausser in Grossbritanien, Frankreich, den USA, Russland, China und irgendwelchen Schurkenstaaten werden kaum Militärparaden aufgeführt. Also was wollte man damit bezwecken in einem Land mit acht Millionen Einwohnern? Etwa zu den genannten Staaten in keine Ahnung welcher Form aufschliessen? Hat da jemand vergessen, dass das Thema Grossmacht für Österreich mit dem Ende des Ersten Weltkrieges passé war?
Die letzte Innovation der Deutschen Bahn…
… war das Wochenendticket für 5 Personen, in ganz Deutschland für 15 Mark. Das war Mitte der Neunziger Jahre. Und das war super, es hat ganze Völkerwanderungen ausgelöst, alle möglichen Leute sind auf einmal mit dem Zug irgendwohin gefahren, nur weil es billig war.
Einmal mussten wir von Aachen nach Passau. Wir waren zu Viert. Die Fahrt dauerte ca. 14 Stunden und wir mussten 13 Mal umsteigen. Das heisst pro Nase haben wir 3 Mark 75 für eine einfache Fahrt bezahlt. Eine Woche später das gleiche nochmal zurück. 7 Mark 50 für Alles! Gut, ich war auch ziemlich froh als ich wieder zurück in Aachen war. Klar, die Reisetage waren voll im Arsch. Wir waren damals Studenten und im Endeffekt war das total egal, wie lange die Fahrt gedauert hat. War eben billig und dafür nimmt man einiges in Kauf.
Wie gesagt. Das Ganze hat Völkerwanderungen ausgelöst. Das Reisen war alles andere als komfortabel, die Züge waren völlig überfüllt. Man konnte teilweise froh sein, wenn man überhaupt reinkam. Aber: die Leute waren alle total fröhlich dabei – und das in Deutschland. Es entwickelte sich eine Massenbewegung, fuhr mit der Bahn, schaute sich Deutschland an, besuchte Freund und Familie, bildete Gruppen etc. Für viele wurde das Bahnfahren am Wochenende eine erstzunehmende Alternative. Ich bin sogar mal mit meinen Eltern und einem Freund von Düsseldorf nach Münster und zurück gefahren. Und meine Eltern waren nicht die grossen Bahnfahrer damals.
Aber, wie so oft, hielt die Bahn die Hardcore-Variante nur kurze Zeit durch, hat die Modalitäten mehrfach geändert, bis es jetzt ca. 40 Euro kostet für immernoch 5 Personen, aber nur an einem Wochenendtag gilt.
-> 40 Euro = 80 Mark multipliziert mit 2 Tagen = 160 Mark dividiert durch 15 Mark = 10.67
-> Preissteigerung gut 10 fach in 15 Jahren.
Und gerade jetzt will die Bahn wieder irgendwas erhöhen.
Wien für Radfahrer lebensgefährlich – Krieg auf der Strasse
Ich habe es schon lange gedacht. Mein täglicher Weg bringt mich mitten durch die Stadt und dann wahrscheinlich auf den gefährlichsten Radweg in Wien. Es ist das Stück von der Oper über die Operngasse zur Margaretenstrasse. In den Rushhours reicht es nicht, dass die Radfahrer in beide Richtungen Kamikaze fahren, man muss auch darauf achten, ob die linksabbiegenden Autofahrer einen wirklich sehen. Gerne täuschen sie das Losfahren auch nur an, in dem sie kurz die Kupplung kommen lassen. Wissen sie, dass mir dann immer das Herz in die Hose rutscht. Machen die bestimmt mit Absicht. Haben die Schwanzverlängerung am Fuss wohl auch nötig. Gleichzeitig gibt es auch noch Radgegenverkehr, teilweise auch überholend. Nicht sehr witzig diese Kreuzung an der Kunsthalle. Hat man die überlebt, fährt man dann an parkenden Autos vorbei, wo gerne mal die Tür aufgeht, oder ein Fussgängerüberweg kreuzt oder diverse Ein- und Ausfahrten den Fahrfluss behindern bis man schliesslich durch ein Nadelöhr (gefühlte 50 cm Radwegbreite in BEIDE Richtungen) unmittelbar vor der nächsten Harakiri Kreuzung muss. Ich bin jedesmal schweissgebadet, wenn ich mein Ziel erreicht habe.
Verschiegen habe ich, dass ich teilweise illegal vorher gegen Einbahnstrassen und über Fussgängerzonen fahre(n muss) und immer heilfroh bin, dass kein unausgelasteter Bulle mich vom Rad holt. Das ist nunmal der kürzeste Weg. Wurde sogar mal im Internet so ausgespuckt und hat selbst die Bullen damals verwundert, als sie mich anhielten.
Kürzlich war im Spiegel online ein Ranking der fahrradfreundlichsten Städte veröffentlicht. Dass Wien ziemlich weit hinten (Platz 19 von 20) liegt hat mich nicht so sehr gewundert. Erstaunt hat mich vielmehr, dass Budapest auf Platz 10 ist.
Als ich vor 20 jahren dort lebte, gab es vielleicht fünf Räder in der ganzen Stadt, zwei davon gehörten meinem Cousin. Im Strassenbild sah man nie Räder. Fahrradwege gab es demnach nicht. Für wen auch? Kein Mensch benutzte ein Fahrrad als Fortbewegungsmittel. Fahrradfahren war ein Abenteuer. Ein Freund fuhr eines Tages mit dem Fahrrad die Ringstrasse (Körut) lang. Als er abbiegen wollte, wurde er von einem Taxi angefahren, legte sich auf’s Maul und brach sich den Arm. Das war nicht genug. Taxifahrer stieg aus und anstatt sich zu entschuldigen gab er meinem Freund eine riesen Ohrpfeife und schrie ihn an, was er denn auf der Strasse zu suchen hätte. Zwanzig Jahre später Platz 10! Das nenne ich eine Entwicklung.
Kürzlich habe ich auf dem Dangerseakerweg „lebensgefährlich“ und ein anderes Mal „Kreuzungen, Fussgänger und parkende Autos: lauter gefährliche Hindernisse“ aufgeschnappt. Und die das sagten, sahen nicht gerade aus wie New Yorker-Kamikaze-Fahrradkuriere aus. Dann habe ich gelesen, dass es jetzt einen Beauftragten der Stadt Wien für Fahrradverkehr geben soll. Nur was soll der schon ausrichten. Die Strassen – oder wie man hier richtiger Weise auf grund der Grösse sagt: Gassen – sind einfach viel zu eng. Man müsste ganze Häuserzeilen wegsprengen oder mindestens Parkspuren überhaupt aufgeben um ausreichend Platz für den Fahrradverkehr zu schaffen. Das will ich sehen bei der Autofahrerlobby…
Nie wieder Venedig!!!

Interessant ist wie schnell sich Eindrücke verklären. Sicherlich habe ich den Entschluss, nie mehr nach Venedig zu fahren, schon beim letzten Mal gefasst. Konnte mich aber bei Urlaubsplanung diesmal nicht mehr erinnern, obwohl ich grundsätzlich Bedenken äusserte im Sommer hinzufahren.
Schon bei der Recherche, wo man das Auto mehrere Tage parken könnte, kippte ich hinten über. Garage San Marco, Bestprice, 30,- pro Tag. Die haben wohl best mit biggest verwechselt. Das waren mal satte 50 Prozent mehr als beim letzten Mal. Und das war auch nicht gerade günstig. Aber es gab zum Glück günstigere Alternativen – dafür zumindest.
Endlich angekommen und voller Tatendrang benötigten wir ein Ticket für das Vaporetto. Ich hatte noch dunkel in Erinnerung, dass eine Fahrt 1,50 oder so kostete, man ähnlich wie in Paris sich eine Zehnerkarte kaufen kann und damit erst gut über die Runden kommt. Nicht so heutzutage. Innerhalb der letzten fünf Jahre müssen sich die Entscheidungsträger wohl überlegt haben, dass man, solange es noch geht, die Touristen, ohne die Venedig ohnehin schon längs nicht mehr existieren würde, nochmal richtig zur Kasse zu bitten. Und zwar bei allem, was möglich ist.
Es fing damit an, dass wir wie die Hornochsen vor dem Bigliette Automaten standen und, obwohl es so aussah als ob, war es nicht möglich irgendeine Karte zu ziehen. Typisch Italien eben, dachte ich. Eine etwas vorlaute Touristin, gross Französisch und Deutsch parlierend, klärte uns auf. Man müsste sich eine VeniceCard besorgen und die gäbe es nur am Bahnhof und bei San Marco. Toll. Und wir mittendrin auf halber Strecke. Also auf, Richtung San Marco, in der Hoffnung, dass es bei der Station Rialto auch einen Ticketschalter gibt. Unterwegs bin ich noch in einen Tabac gegangen, weil dort konnte man schliesslich früher auch Tickets kaufen. Hier kam endlich der ganze Wahnsinn ans Licht. Eine Einzelfahrt sollte 6,50 kosten und Tageskarten entsprechend vielmehr. Stand da nicht auf dem Automaten etwas von 1,30 pro Fahrt? Habe bestimmt was falsch verstanden. Der Verkäufer sprach ungefähr soviel Fremdsprache wie ich Italienisch und schaltete deswegen eine andere Kundin ein, die mir erklärte, dass es die VeniceCard nur für Venizianer gibt und Touristen voll draufzahlen müssten. Ich fragte, seit wann das so wäre, sie entgegenete, es änderte sich laufend das System. Aha.
Weiter geht’s. Bei der Rialto Station befindet sich tatsächlich ein Ticketschalter. Dort konnten wir eine Broschüre über die VeniceCard studieren. Nach langem hin und her und Nachrechnen, ob sich das überhaupt lohnt oder einfach nur totaler Abzug ist, entscheiden wir uns schliesslich die Karte zu nehmen, erfahren aber am Schalter, dass die überhaupt keine Vaporetto Tickets beinhaltet. Also doch so wie die nette Italienerin behauptete. So eine Superscheisse. Das ganze stundenlange geeier für nichts und wieder nichts. Es war zum verrückt werden. Kurzum, wir kauften eine Wochenkarte für 50,-, entschieden uns also für Superhyperabzug. Nur um auf der sicheren Seite zu sein. Am Ende amortisierte sie sich sogar. Allerdings war nicht feststellbar, ob wir wirklich eine Wochenkarte bekamen. Die drucken es einfach nicht auf die Karte und, und das ist das Beste, niemand hat jemals kontrolliert. Wahrscheinlich ist deswegen der Preis auch viermal so hoch für Touristen, weil sie davon ausgehen, dass die Hälfte eh nicht bezahlt und dann machen sie immer noch Reibach. Verwunderlich ist, dass ich auch im Internet keine wirkliche Aufklärung gefunden habe, was die VeniceCard wirklich leistet und was die Einheimischen zahlen.
Das Bedauerlichste an der ganzen Geschichte ist, dass wir uns an dem Tag in den Giardini einen Teil der Biennale anschauen wollten und wegen der Aktion mindestens zwei Stunden verloren, und deswegen am Ende im Dauerlauf durch die Gärten laufen mussten und trotzdem vieles nicht sehen konnte.
5 zu 60

Die Gesamtatmosphäre in den Giardini war wie immer sehr entspannt und nett. Liegt natürlich auch daran, dass bei knapp 40 Grad kein normaler Mensch sich Kunst anschaut. Das Ganze versöhnte uns etwas mit dem verhampelten Vormittag. Was ich allerdings überhaupt nicht verstand, warum überall Lampen brannten – tagsüber bei strahlendem Sonnenschein. Klar, das Überthema war Illuminazioni – aber platter geht es wohl nicht?
Richtig gut fand ich die Beiträge von Frankreich, Israel, Russland, den USA und Deutschland, der berechtigter Weise den Goldenen Löwen bekam.

Anderen Tags sind wir noch durch die Arsenale gegangen und leider auf die Falle „lange Schlange“ hereingefallen. Das war besonders ärgerlich weil das Warten 60 Minuten gedauert hat und die „Begehung“ nur 5 für einen Raum, der unendlich scheinen sollte und die Lichtfarbe kaum merkbarwechselte. Haben dann aber auch gereicht, die 5 Minuten. Deswegen habe ich das magische Dreieck auf dem Toilettenspülkasten nicht verstanden. Der Marklay gehört zu den anderen beiden mit Sicherheit nicht dazu oder besser gesagt die anderen Beiden gehören zum Markley nicht dazu.
Der hat nämlich aus zigtausend Filmschnipseln, die eine Uhrzeit entweder durch Anwesenheit einer Uhr oder durch Nennung im Dialog beinhalten, aneinandergehängt. Mehrere Schnipsel oder Szenen von ca. 5 bis 20 Sekunden mit der selben Zeit liefen synchron zur realen Zeit. Der totale Wahnsinn. Alle möglichen Filme, alte schwarzweiss Schinken bis zu relativ neuen Filmen kamen vor. Manche kannte man, Viele nicht. Der rote Faden war die Zeit. Das ganze Werk war demnach 24 Stunden lang. Die Biennale ist aber nur von 10-18 Uhr geöffnet. Natürlich hatten die nicht soviel Witz, den Film an einem öffentlichen Ort rund um die Uhr abzuspielen. Mich würde vor Allem interessieren, wie sich die Szenen in der Nacht zusammensetzen, ob es da genauso viel Material gibt wie tagsüber. Bzw. Ob es dichte Zeiten gibt, die mi besonders viel Material bestückt sind. Jedenfalls hätte ich die Stunde Warten lieber dort verbracht, als in der Schlange von James Turrel’s nicht wirklich bestem Objekt.
Italienische Wirtschaftkrise/Milchmädchenrechnung
Man muss nur in eines dieser Eurokrisenländer fahren und dort einen Supermarkt besuchen. In der Nähe unserer Wohnung gab es einen Billa (österreichische Supermarktkette). Da gibt es zwar viele italienische Produkte, aber noch vielmehr importierte Sachen, die vor allem auch kein Mensch dort braucht. Zum Beispiel Eiscreme von Dr. Oetker (Cameo). In Italien importiertes Eis. Kann es sein das die Römer das Eis erfunden haben? Wie verrrückt soll das denn sein?
In diesem Billa gab es eine Aktion für Moretti Bier in 0,33 Liter Dosen für ca. 1,40. Eh schon sehr teuer für ne Bierdose im Supermarkt. In irgendwelchen Ess-supernepp-Apotheken hat der halbe Liter Bier bis zu 8 (in Worten Acht) Euro gekostet. Gut, da kann man sagen: die Italiener sind keine Biertrinker, die verkaufen Bier nur für die deutschen Touristen. Allerdings habe ich mich dann schon gewundert, dass in einem kleinen echten italienischen Alimentario auf Burano (noch schlimmerer Tourismus als in Venedig) eine 0,33 Liter Dose dänisches Importbier nur einen Euro gekostet hat.
Leerstand in Wien 2
Neandertaler löffelt Buchstabensuppe
Lange habe ich nach einem passenden Vergleich gesucht. Das Bild im Stanley Kubrick Film „2001: A Space Odysey“ mit den Neandertalern vor dem Monolithen (Uggh…uggh) ist schon ganz gut, aber fast etwas zu abstrakt. Deswegen glaube ich angemessener ist das Bild mit einem Neandertaler vor Buchstabensuppe, weil er selbst noch keine Sprache hat, geschweige denn Symbole oder gar ein Alphabet.
Ich bin seit gestern auch technologisch in der Zukunft angekommen, denn ich habe so ein hochmodernes schlaues Telefon, das viele Geräte, wie Schreibmaschine, Walkman, Radio, Foto- und Videokamera, Diktaphon, Postkasten ersetzen können soll und viele neue „Geräte“ erschafft, von denen ich noch nicht weiss, was ich damit anfangen soll. Ach so, Telefonieren kann man auch. Das war der Hauptgrund dieser Anschaffung. Und damit das auch klar ist: ich bin nicht der Apple Sekte beigetreten!
Die ersten Schweissperlen hatte ich schon auf der Stirn als das Synchronisieren mit meinem Computer nicht auf Anhieb funktionierte. Glücklicherweise ist er noch so gerade kompatibel, was schon ein Wunder heutzutage ist bei einem 4 Jahre alten Gerät.
Das ist echt der totale Wahnsinn wie schnell sich Technik entwickelt. Wenn ich mir überlege, dass mein erster Computer 1998 sechs GB Festplattenspeicher hatte und jetzt das Telefon schon mehr hat – und der war damals oberes Mittelfeld. Wenn ich jetzt noch an ca. 1990 denke, als ich mir eine Stereoanlage bestehend aus Verstärker, Radio und Cassettendeck zulegte, ergänzt um einen Diskman zwei Jahre später, der mittlerweile (vor 10 Jahren) den Geist aufgegeben hat. Die Anlage funktioniert allerdings immernoch tadellos. Ok, ich bin auch kein besonderer Vielhörer, aber egal. Später kaufte ich mir einen Plattenspieler, weil ich einige Platten hatte, die ich hören wollte. Ich wusste schon damals, dass das wohl eher ein technologischer Rückschritt war. Fand ich aber gut. Immer wollte ich einen neuen CD Player kaufen, weil ich ja die CDs gar nicht mehr hören konnte. Irgendwann konnte man ja dann auch CDs kopieren. Trotzdem bin ich ohne das Ding ausgekommen.
In den letzten Jahren habe ich gedacht, es wäre mal so richtig schlau auf MP3 umzusteigen. Man würde viel Zeug loswerden können etc. Das ganze fand ich dann aber wieder unbefriedigend, weil der Player irgendwann zu wenig Speicher haben kann und man dann wieder auf den Computer zurückgreifen muss oder die Dinger mit viel Speicher kosten so viel wie ein Kleinwagen. Computer und Musikanlage zusammen funktionierend fand ich ohnehin keine gute Idee. Computer hat was mit Arbeiten zu tun, Musik mit Freizeit. Die Sphären verschwimmen zwar immer mehr, aber das heisst ja nicht, dass man keine Grenzen ziehen kann. Und abends,wenn ich nicht „zutun“ habe, ist die Kiste aus.
In den 80ern bekam ich zu Weihnachten einen Walkman. Leider war es der zu der Zeit der Kleinste der Welt, und ist deswegen auch nicht wirklich alt geworden. Sind halt anfällig die Dinger. Cassetten waren überhaupt das grösste. Aufnehmen, selbst zusammen“mixen“ und meisstens einfach nur abspielen von vorne bis hinten. Später konnte man eine Cassette dann mit „Auto Reverse“ hören bis der Arzt kommt bzw. die Batterie lehr war oder Bandsalat da war. Wir hatten nicht einmal einen Videorekorder, aber meine Eltern hatten schon eine elektrische Schreibmaschine, die Texte speichern konnte. Das war schon eine zarte Andeutung, von dem was noch auf uns zukommen sollte. Der Taschenrechner war voll in Ordnung und hat sich bis heute nicht entscheidend verändert, ausser dass man jetzt die Gleichungen so eintippen kann wie man sie aufschreibt. Früher musste man sich noch überlegen, wo man anfängt zu rechnen. Eben: die Rechenarten haben sich einfach in den letzten 30 Jahren überhaupt nicht verändert.
In den 70ern hatten wir nur einen Schwarzweissfernseher, der oft kaputt war – war wahrscheinlich ein Vorwand von meinen Eltern, damit ich nicht vor der Kiste sitze? War aber auch egal. Es gab eh nur drei Programme und die sendeten zwischen 16 und 1 Uhr und dazwischen gab es ein Testbild. Das Küchenradio hatte zu der Zeit noch Klappzahlen, die natürlich auch nicht ewig funktionierten.
War das eigentlich nur bei uns so, dass das technische Gerät immer kaputt ging? Oder waren meine Eltern einfach zu geizig, „teurere“ und damit vermeintlich „bessere“ Dinge anzuschaffen.
Damals konnte man die „Marken“ wenigsten noch unterscheiden. Sie standen für Weltbilder und verkauften diese ihren Kunden. Heute sieht doch alles gleich aus. Autos sind dafür ein besonders gutes Beispiel. Mercedes waren für Spiesser und Bonzen, Opel für Ottonormalverbraucher, Citroen für die Intellektuellen etc und natürlich für ne ganze Menge Pseudos.
Zurück zum Neandertaler, also zu mir in dem Fall. Wenn ich jetzt schon nicht mehr richtig mitkomme bei so manchen Entwicklungen – egal ob ich ohnehin bei vielem eher analog bleiben will -, wie ergeht es den heute 20 Jährigen, wenn die Entwicklung immer rasanter fortschreitet? Sind die dann teilweise schon in 10 Jahren abgehängt. Weil irgendwann fängt Jeder an sich einzurichten und mit dem zufrieden zugeben, was er hat und kann. Nicht alle gehen bei jeder Entwicklung mit.
Zum Vergleich: das iPhone3 kam 2008 auf den Markt, das i phone4 2010 und das iphone5 kommt schon 2011 raus. D. h. dass das Telefon schon innerhalb der Mindestlaufzeit von Handyverträgen veraltet ist. Dazu kommt noch so ganz nebensächlich, dass das Teil, was Jeder haben will, nicht verschenkt wird. Das ist schweineteuer. Dabei wundere ich mich am meissten darüber, wo das ganze Geld herkommt. Die Leute sind ja nicht wesentlich reicher als vor 20-30 Jahren und die sehen auch nicht so aus als ob sie mal eben 500 Euro scheissen könnten.
American Express

Ich finde den Cartoon richtig gut – vor allem im Kontext mit meinen alten Fleischarbeiten unter dem Label SPI (Spontane Produktionen International): „Sülzkotlett“ und „Fleisch“ u. a.
Aber was zum Henker hat das mit einer Kreditkarte zu tun. Oder bin ich schon in die Falle getappt, weil ich das Bild weitergebe und überhaupt darüber nachdenke. Zum Glück bin ich selbst relativ werberesistent, denn ich brauche nicht mehr als eine Karte.
Da muss ich mich wieder an einen ehemaligen Kollegen erinnern. „Sascha, der ist Deuscher…“, aber der Rest des tote Hosen Songs trifft glücklicherweise nicht zu. Eines Tages hat er mit seinen Karten gespielt. Anfangs war es noch lustig. Da sah es so aus wie die Sparkassen Werbung aus den 90ern – mein Haus, mein Pferd, mein Boot. Nur konnte er kein Ende finden und musste auch noch die beklopptesten Karten hervorkramen um zu beweisen, dass er mit Abstand die Meissten hat. Echt bewundenswert so Leute. Hab mich richtig fremd geschämt.

